Schwimmteich im Garten

Der Sommer ist da. Wer träumt da nicht von einer erfrischenden Abkühlung im kühlen Nass? Immer mehr Gartenbesitzer erfüllen sich den Traum eines Badeteichs auf dem eigenen Grundstück. Umgeben von Schilf, Sumpf- und Unterwasserpflanzen kann man in einem nach biologischen Kriterien gut durchdachten Schwimmteich eine angenehme Wasserqualität frei von chemischen Zusätzen wie Chlor genießen.

Die Argumente für eine Investition wie diese sind vielfältig: Nicht nur, dass man künftig seine Bahnen in einer natürlichen und privaten Umgebung ziehen kann, darüber hinaus steigert sich der Wert der Immobilie und man profitiert das ganze Jahr über von einem reizvollen Blickfang und hohen Erholungswert im eigenen Garten.

Welche Überlegungen dem Bauprojekt „Bio-Pool“ vorausgehen sollten, erfahren Sie hier. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Gestaltungsmöglichkeiten, die baulichen Aufwendungen sowie die erforderlichen Wartungsarbeiten.

Platzbedarf & Beratung

Um zu klären, ob Ihr Grundstück sich für einen Schwimmteich eignet und wo die dafür optimale Stelle liegt, empfiehlt sich zunächst eine individuelle Beratung durch einen ausgewiesenen Experten. Planung und Errichtung eines Badeteichs gehören mittlerweile bei vielen Gartenbauunternehmen und Landschaftsarchitekten zum Leistungsangebot dazu. Wer beim Bau die Kosten minimieren will und genügend handwerkliche Kenntnisse und Zeit für ein derartiges Projekt mitbringt, kann sich natürlich auch selbst daran versuchen. Natürlich sollte auch hier eine professionelle Beratung und eine fundierte Bauanleitung erfolgen.

Die Größenordnung eines Teichs hängt von den räumlichen Gegebenheiten, Ihren Nutzungsvorstellung sowie vom Budget ab. Hinsichtlich der Mindestgröße unterscheiden sich die Expertenmeinungen: Zumeist geht man von mindestens 70 Quadratmetern aus, es werden aber auch kleinere Badepools von circa 40 Quadratmeter erfolgreich umgesetzt. Um auch hier auf die chemische Aufbereitung des Wassers verzichten zu können, verkleinert sich die verbleibende Schwimmzone abzüglich einer Regenerationsfläche von mindestens 20 Prozent der Wasseroberfläche auf circa 32 Quadratmeter. Das reicht vielleicht nicht dem sportlichen Schwimmer, aber zum genüsslichen Planschen reicht es allemal.

Wer sich einen Schwimmteich sehnlich wünscht, sollte sich selbst bei einem schmalen Reihenhausgarten nicht generell abschrecken lassen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Zusammenschluss der Nachbarn, um einen gemeinsamen Badeteich zu errichten?

Gestaltungsmöglichkeiten

Das Schönste am Schwimmteich ist die Tatsache, dass keiner dem anderen gleicht. Man kann seine Gestaltungsvorstellungen nach Herzenslust entfalten. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Grundstücksbeschaffenheiten lassen sich Bio-Pools beispielsweise mit einer bewachsenen Uferzonen auf der einen Seite und einem Badesteg mit Leiter, einem Kiesstrand oder einem sanft abfallenden Naturstein-Einstieg auf der anderen Seite versehen.

Im Schwimmbereich sollte in jedem Fall eine Wassertiefe von 1,60 bis 2,50 Metern erreicht werden, während in der Regenerationszone am Ufer eine Wassertiefe von bis zu einem Meter ausreicht. Dabei sollte der Beckenboden neben einem Gefälle, im tiefen Bereich einen gut funktionierenden Wasserablauf haben. Der Wasserzulauf kann je nach Geschmack als offener Bach oder verdeckt beispielsweise unterhalb einer Sonnenterrasse gestaltet werden.

Um die Wasserqualität im Schwimmbereich möglichst schlammfrei zu halten, macht eine stabile Abgrenzung zur bepflanzten Regenerationszone Sinn. Dabei lassen sich je nach Geschmack Holztrennwände, Teichsäcke oder eine Mauer einsetzen, welche jeweils rund 30 Zentimeter unterhalb der Wasseroberfläche enden sollen.

Biotop-Bepflanzung

Um auf die chemische Aufbereitung des Wasser verzichten zu können, ist eine gut durchdachte Bepflanzung, welche bestimmten Mikroorganismen einen geeigneten Lebensraum gibt, entscheidend. Im optimalen Fall sollte die Hälfte der Wasseroberfläche mit diesen nützlichen und dekorativen Teichpflanzen versehen werden. Eine solche Flachwasser- oder Regenerationszone am Ufer fügt sich optisch harmonisch in den Garten ein. So ist ein Schwimmteich auch im Winter eine attraktive Bereicherung fürs Gärtnerauge.

Als beliebte Regenerationspflanze im Uferbereich hat sich natürlich Schilf bewährt, diese stark wachsende Pflanze sollte allerdings daran gehindert werden, die angrenzende Bepflanzung zu überwuchern. Die Kombination mit flach wurzelnden Rohrkolben ist ästhetisch recht ansprechend. Zur weiteren Uferbefestigung im niedrigen Randbereich eignen sich vor allem Binsen und Seggen, welche selbst gelegentliche Trockenperioden gut überstehen. Dem unerwünscht hohen Nährstoffniveaus eines Badeteichs kann man bei einer entsprechenden Teichgröße gut mit Wasserpflanzen wie Seerosen begegnen. Diese haben einen hohen Düngerbedarf und filtern daher die gelösten Nährstoffe aus dem Wasser heraus.

Kosten- und Bauplanung

Die konkreten Errichtungskosten für einen Schwimmteich hängen stark von der jeweiligen Umsetzung ab, zur ersten Orientierung kann man von einem Richtwert von 200 bis 500 Euro pro Quadratmeter für einen Schwimmteich mit einer umfassenden Ausstattung ausgehen. Im Eigenbau reduziert sich das Ganze gemäß entsprechender Internetforen auf die Materialkosten von circa drei- bis fünftausend Euro für einen kleinen Schwimmteich.

Nach oben hin sind den Kosten entsprechend der individuellen Gestaltungswünsche kaum Grenzen gesetzt. Für einen großen Luxus-Schwimmteich mit allem drum und dran kann man durchaus mit einer Preisspanne von 30.000 bis 50.000 Euro rechnen.

Neben den Kosten sollten Sie vor dem Baubeginn unbedingt die Genehmigungsbestimmungen der örtlichen Behörden sowie den Versicherungs- und Absicherungsbedarf der Baustelle abklären. Zudem muss der Materialbedarf ermittelt werden. Das Ausmaß der benötigten Teichfolie ist dabei besonders wichtig. Um das Becken dauerhaft abzudichten, ist zusätzlich zu den gängigen Teichfolien aus PVC oder PE eine Unterfütterung mit einem robusten Schutzvlies vorzunehmen. Dies verhindert, dass die Teichfolie durch Steine, Schotter oder Wurzeln von unten beschädigt werden könnte. Beides wird nach dem Aushub der Baugrube sorgsam verlegt. Darüber hinaus ist die Installation geeigneter Wasserpumpen wichtig, um eine gleichmäßige Durchströmung des Teichs zu erreichen. Zudem soll das Wasser eigens angelegte Sand- und Kiesbeete durchströmen, in denen Mikroorganismen und Kleinstlebewesen das Wasser kontinuierlich aufbereiten.

Reinigung und Wartung

Im Vergleich zu einem konventionellen Swimmingpool sind die Pflege- und Unterhaltskosten deutlich geringer. Die Wasseraufbereitung übernehmen in erster Linie die Pflanzen und Mikroorganismen. Dennoch ist mindestens zweimal im Jahr eine Grundreinigung anzuraten. Da sich im Schwimmbereich Sedimente ablagern, hat sich der Einsatz eines Teichsaugers bewährt.

Das ganze Jahr über sollte die Oberflächenverschmutzung durch Laub oder sonstige pflanzlichen Feststoffe regelmäßig durch einen Kescher beseitigt werden. Im Herbst kann man sich diesen Aufwand durch ein Laubfang-Netz erheblich erleichtern.

Ein häufiges Problem in Schwimmteichen ist die übermäßige Bildung von Algen. Das trübe Wasser erhält dann einen unansehnlichen Grünstich. Man unterscheidet dabei Schwebealgen von Fadenalgen, beide sind in einem natürlichen Schwimmteich Bestandteil der normalen Vegetation, können aber zur Plage werden. Ein unerwünschtes Wachstum kann unter anderem dadurch verhindert werden, indem man auf die Ansiedelung und Fütterung von Fischen verzichtet. Der Eingriff des Menschen in die natürlichen Abläufe eines Biotops sind meist schädlich, insbesondere der Einsatz von Algiziden ist leider auch für die nützlichen Teichorganismen tödlich. Langfristig besser funktioniert die Wiederherstellung eines ausgewogenes Verhältnis zwischen Wassermenge und Regenerationszone durch entsprechende Klärbeete und Anpflanzungen.

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